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Sanfter Druck, große Wirkung

15.06.2023

„Steter Tropfen höhlt den Stein.“ Halt! Stopp! Nicht gleich die Augen verdrehen. Denn an dem angestaubten Sprichwort ist so einiges dran. Zumindest, wenn man verstehen will, wie eine Aligner-Behandlung wirklich funktioniert. Denn die macht genau das: Sie schiebt mit einem sanften, aber stetigen Druck die Zähne in die richtige Position. Bis das gerade Lächeln erreicht wird – so wie gewünscht. 

Passend? Nicht ganz!

Das „Werkzeug“, mit dem die Aligner-Behandlung arbeitet, sind die transparenten Kunststoffschienen, die individuell für jeden Patienten angefertigt werden. Dabei macht der Kieferorthopäde zunächst einen 3D-Scan des Gebisses, anhand dessen dann die Behandlung geplant wird. Die erstellten Zahnschienen legen sich vollflächig über die Zähne und sind beim flüchtigen Hinsehen fast unsichtbar. So ist die Behandlung weitaus unauffälliger als mit einer festen Klammer. Der Clou der Schienen: Sie sorgen rundum für den benötigten Druck, damit die Zähne sich langsam in die richtige Position bewegen.

Dauerhaft auf dem Weg

Die Aligner aus Kunststoff drücken die Zähne kontinuierlich in die richtige Richtung. Stückchen für Stückchen. Deswegen ist die Tragedauer von 22 Stunden am Tag auch so wichtig. Denn damit die Zähne in die neue Position finden, ist die stetige Korrektur entscheidend - der „stete Tropfen“ eben. 

Regelmäßiger Schienenwechsel

Zu Beginn der Aligner-Behandlung gibt es daher für die Patienten ein ganzes Set an Schienen. Sie sehen alle sehr ähnlich aus, unterscheiden sich aber immer leicht voneinander. Die späteren Schienen sind schon deutlich näher am Endergebnis als die ersten. Daher ist es superwichtig, die richtige Reihenfolge beim Einsetzen zu beachten. Die fast durchsichtigen Schienen werden jeweils nach etwa sieben bis zehn Tage durch die nächsten ersetzt – ganz so, wie es der Kieferorthopäde bei den Kontrollterminen vorgibt.

Attachments für komplexe Fälle

Das reine Verschieben der Zähne ist eine super Sache, wenn nur leichtere kosmetische Korrekturen vorgenommen werden sollen. Es gibt aber auch Fälle, wo das nicht ausreicht und Zähne eine Drehung vollziehen müssen. Doch keine Sorge: Auch das ist mit einer Aligner-Behandlung machbar. „Attachment“ lautet das Zauberwort: Dabei handelt es sich um kleine Kunststoffpunkte, die der Kieferorthopäde auf die Zähne aufklebt. Sie sorgen dafür, dass der Druck des Aligners in die passende Drehbewegung umgesetzt wird. 

Alles im Blick behalten

Zu einer fachgerechten Aligner-Behandlung gehören die regelmäßigen Kontrollen durch den Kieferorthopäden einfach mit dazu. Er kontrolliert den Fortschritt, schaut, ob alles richtig verläuft, gibt Tipps zur Zahnpflege und kann leichte Anpassungen vornehmen, wenn das nächste Schienen-Set ansteht. Zum Abschluss der Behandlung setzt er schließlich einen Retainer ein. Das ist ein sehr dünner Draht, der unsichtbar hinter den Zähnen verschwindet. Dort hält er die Zähne in der neuen Position, damit das neue Lächeln auch an der richtigen Stelle bleibt.