Die Behandlung mit nahezu durchsichtigen Zahnschienen ist im Trend. Ob Sie der Werbung trauen können, erklären wir im Beitrag. Im Gegensatz zu einer festen Zahnspange bieten Aligner viele Vorteile, um schiefe Zähne zu korrigieren und Kieferprobleme zu beheben.
Was als Spange für Erwachsene erfunden wurde, findet inzwischen breite Anwendung auch in anderen Altersgruppen. Durch permanente Innovation wurde eine echte Alternative zur festen Zahnspange entwickelt: eine Zahnschiene zur Korrektur der Zähne (Aligner). Fast 80 Prozent der Jugendlichen über 15 Jahren und der Erwachsenen, die eine Zahnspange brauchen, können mit Alignern behandelt werden. Fehlstellungen wie Lücken, Engstände, ein Kreuzbiss, offener Biss oder gedrehte Zähne lassen sich damit korrigieren.
Weil sie nahezu unsichtbar sind, muss man sich mit Alignern nicht verstecken. Die flexiblen Kunststoff-Schienen legen sich wie dünner ein Film auf die Zähne, da sie individuell und passgenau angefertigt werden. Sie behindern nicht beim Sprechen, Küssen und sonstigen Aktivitäten wie dem Spielen eines Musikinstrumentes, beim Sport oder in der Freizeit. Aligner sind die perfekte "Business-Zahnspange".
Warum leichter? Ganz einfach: Aligner sind sehr unkompliziert in der Handhabung. Ihr größter Vorteil: Die nahezu transparenten Kunststoffschienen sind sehr flexibel und herausnehmbar. Zum Beispiel zum Essen und zur Zahnpflege. Die Mundhygiene bzw. das Zähneputzen kann wie gewohnt erfolgen. Schiene raus, Zahnbürste rein, Zahnbürste raus, Aligner rein. Händewaschen vorher nicht vergessen! Die Reinigung der Aligner ist außerdem kinderleicht. Als "Bonus" gibt es nach 7 bis 14 Tagen Tragezeit einen neuen Aligner für die nächste Stufe der Zahnkorrektur.
Ein weiterer Vorteil, der vor allem schmerzempfindliche Menschen überzeugen dürfte: Man spürt fast nichts von der Behandlung. Durch die digitale Planung wird jede Zahnbewegung genau geplant und erfolgt in definierten Schritten. So wird auch die ausgebübte Kraft exakt programmiert und dosiert. Das flexible Alignermaterial und die minimal eingearbeiteten Zahnbewegungen üben nur einen leichten, aber ausreichenden Druck auf die Zähne aus. Das Zahnfleisch, die Wangen und die Schleimhäute werden kaum irritiert. Lediglich ein leichtes Druckgefühl beim Einsetzen einer neuen Schiene kann spürbar sein und die Zunge muss sich an die Plastikschiene im Mund gewöhnen. Das Sprechen ist aber nicht beeinträchtigt.
Die digitale Technik erlaubt es auch, schon vor Beginn der Behandlung eine Vorher-Nachher-Simulation anzufertigen. Nach dem Scan der Zähne und der umgebenden Strukturen werden die Scandaten sofort in eine spezielle Software übertragen, die dem Patienten eine grobe Vorschau vom fertigen Lächeln zeigt. Ebenso lassen sich Aussagen zur Behandlungsdauer exakter treffen. Nach der Analyse und Bearbeitung der Scandaten durch den Kieferorthopäden wird der Behandlungsverlauf präzise und detailliert nach den Vorgaben des Arztes geplant. Durch den innovativen digitalen Workflow werden die Aligner in kürzester Zeit für den Patienten angefertigt. Die dreidimensionalen Zahnbewegungen können durch zahnfarbene Attachments, die auf den Zahn geklebt werden, unterstützt und exakt umgesetzt werden. Zur Korrektur des Bisses können außerdem zusätzlich Gummizüge an den Alignern eingehängt werden.
Voraussetzung für einen Behandlungserfolg ist, dass der Patient die Anweisungen seines Zahnarztes oder Kieferorthopäden beachtet und die empfohlene Tragezeit von 20-22 Stunden pro Tag einhält. Die Anzahl an Kontrollterminen in der Praxis bleibt durch die exakte Planung überschaubar und kann zusätzlich durch moderne Monitoring Tools reduziert werden.
Dank intraoraler Scans und moderner Software kann der aktuelle Behandlungsstand mit dem geplanten Zwischenstand in jeder Behandlungsphase überprüft werden. Durch Überlagerung der Simulationen kann die Software genau farblich kodiert anzeigen, welche Zähne sich exakt bewegt haben oder welche Zähne von der Simulation abweichen. Der Arzt kann so das Trageintervall individuell anpassen oder entscheiden, ob neue Aligner angefertigt werden müssen.
Nicht nur Erwachsene können Aligner nutzen, auch Kinder mit Milchzähnen, die gerade den Zahnwechsel durchlaufen, oder Teenager profitieren davon. Mittels des digitalen Workflows, zum Beispiel durch intraorale Scanner, sind jederzeit schnelle Anpassungen während des Zahnwechsels möglich und neue Schienen können für die veränderte Situation hergestellt werden.
Quellen: